FAQ (Fragen und Antworten)

Implantologie 

Was ist ein Zahnimplantat und wie funktioniert es? 

Ein Zahnimplantat ist eine künstliche Zahnwurzel, die in zahnlosen Bereichen in den Kiefer inseriert wird. Ein Implantat wird nach erfolgreicher Operation und Einheilung in den Kieferknochen mit Zahnersatz versorgt. Dies kann bei einer einzelnen Lücke eine Krone sein oder eine Brücke bei mehreren zu ersetzenden Zähnen.

Auch bei einem zahnlosen Kiefer kann eine Implantation sinnvoll sein. Implantate im zahnlosen Kiefer dienen der Pfeilerzahnvermehrung, sodass Zahnersatz zum Herausnehmen stabiler und komfortabler wird oder sogar trotz eigenen fehlenden Zähnen ein festsitzender Zahnersatz möglich ist.

Wie lange dauert der Heilungsprozess nach Einsetzen eines Implantats? 

Während der Implantation wird das Implantat in den Kiefer geschraubt. Durch die Gewindegänge des Implantats weist es eine gewisse Primärstabilität auf. Im Rahmen der Einheilung verwächst das Implantat mit dem umgebenden Knochen und erreicht somit die sogenannte Sekundärstabilität. Dieser Prozess dauert circa 3 Monate. In bestimmten Fällen sollte die Einheilzeit auf 6-12 Monate verlängert werden. Dies ist zum Beispiel bei aufwendigen prä- oder intraoperativen Knochenaufbauten erforderlich. In der Einheilphase sollte das Implantat nicht belastet werden. Daher sollte in den ersten 4-6 Wochen auf harte Kost verzichtet werden und es wird weiche Kost empfohlen.

Sofortimplantation

Eine Sofortimplantation ist nur unter bestimmten Rahmenbedingungen möglich. Dabei wird der zu entfernende Zahn in einer Behandlungssitzung extrahiert und im selben Kieferbereich wird direkt ein Implantat inseriert.

Was sind Vorteile und Risiken von Zahnimplantaten? 

Vorteile

  • Schonung gesunder Zahnhartsubstanz; hat man eine Lücke so kann diese alternativ mit einer Brücke versorgt werden. Bei einer Brückenversorgung muss der Zahn vor und hinter der Lücke beschliffen werden, um das Brückenglied zu fixieren. Dabei kann gesunde Zahnhartsubstanz verloren gehen. Durch eine Implantation müssen die Nachbarzähne nicht beschliffen werden.
  • Erhalt des Knochens; geht ein Zahn verloren und man hat eine Lücke, so wird sich der Knochen durch die fehlende Belastung in der Lücke immer weiter zurückziehen. Durch eine Implantatversorgung werden die Kaukräfte auf das Implantat und den Knochen übertragen, so dass der Knochen an Ort und Stelle gehalten und der Knochenabbau verhindert wird.
  • Lange Haltbarkeit; bei guter Zahn- und Implantatpflege kann ein Implantat sehr lange halten. Implantate weisen eine hohe Langlebigkeit und gute Haltbarkeit auf.
  • Sicherheit durch festsitzenden Zahnersatz
  • Ästhetik; Zahnimplantate und der darauf fixierte Zahnersatz sind äußerlich nicht erkennbar und fügen sich in die Zahnreihe ein. Dadurch sind Implantate nicht nur ästhetisch sondern auch komfortabel.

Risiken

Ähnlich wie beim Zahn das Zahnbett (Parodont)  kann sich auch die Umgebung des Implantates entzünden. Hier spricht man von einer periimplantären Mucositis oder  Periimplantitis. Diese wird verursacht durch Bakterien, die sich an den Übergang von Knochen zu Implantat setzen und dort eine Entzündung verursachen. Risikofaktoren die eine Periimplantitis begünstigen können, sind zum Beispiel: Rauchen, ein schlecht eingestellter Diabetes mellitus und eine schlechte Mundhygiene.

Eine Periimplantitis kann durch verschiedene Therapien wie zum Beispiel der Reinigung der Implantatoberfläche behandelt werden.

Welche Materialien werden für Zahnimplantate verwendet? 

Der Großteil der verwendeten Implantate besteht aus Titan. In bestimmten Indikationen ist auch ein Implantat bestehend aus Keramik möglich.

Die aus hochreinem Titan bestehenden Implantate sind biokompatibel. Durch die speziell vorbereitete Implantatoberfläche ist eine Osseointegration, also eine Verwachsung des Kieferknochens mit dem Implantat möglich. Das Fertigungsverfahren für dentale Implantate ist sehr aufwendig und es werden hochwertige Werkstoffe verwendet, um eine reibungslose Einheilung zu ermöglichen.

Sind Zahnimplantate eine dauerhafte Lösung? 

Zahnimplantate sollen fehlende Zähne dauerhaft ersetzen. Das Ziel ist es, dass Implantate lebenslang erhalten bleiben. Ähnlich wie bei den natürlichen Zähnen müssen die Implantate und dazugehörigen Kronen oder Brücken gut gepflegt werden, damit keine Entzündungen entstehen.

Ein Implantatverlust ist möglich durch Traumata, massive Entzündung (Periimplantitis) oder Lockerung des Implantates.

 

Hochwertige Prothetik 

Welche verschiedenen Arten von zahnärztlichen Prothesen bieten Sie an? 

Totalprothesen

Eine Totalprothese ist eine herausnehmbare Prothese, die bei vollständig zahnlosen Patienten angefertigt wird. Durch eine ausgedehnte Kunststoffbasis wird eine Sogwirkung erzielt, so dass die Prothesen haften. Je größer der Kieferkamm und das Knochenangebot desto besser hält die Prothese.

Totalprothesen sollten halbjährlich kontrolliert werden, um den Sitz und die Mundschleimhaut zu untersuchen. Gelegentlich müssen die Prothesen unterfüttert werden.

Teleskopprothesen

Eine Teleskopprothese ist eine herausnehmbare Prothese, die anhand von Doppelkronen auf noch vorhandenen Zähnen befestigt wird. Dabei werden vorhandene Zähne zirkulär beschliffen und mit einem Käppchen, dem sognannten Primärteil oder Innenkrone genannt versorgt. Über das Primärteil wird das passgenaue Sekundärteil, die Außenkrone gestülpt. Die Außenkrone ist mit der Prothese verbunden und ermöglicht es somit, fehlende Zähne zu ersetzen. Der feste Halt zwischen Innen- und Außenteil funktioniert über eine genaue Passung, die eine Friktion ermöglich. Eine Teleskopprothese bietet hohen funktionellen und ästhetischen Komfort, da durch die gute Haftung die Prothese einen festen Sitz ermöglicht und auch keine Klammern ersichtlich sind.  Die Versorgung eines Patienten mit einer Teleskopprothese ist folglich nicht für andere Menschen von außen erkennbar. Sie bietet eine Ästhetik nahezu wie festsitzender Zahnersatz.  Die Teleskopprothese muss lediglich morgens und abends zum Zähneputzen und zum Reinigen der Prothese herausgenommen werden. Die Prothese ist täglich und dauerhaft zu tragen.

Modellgussprothese

Eine Modellgussprothese ist eine herausnehmbare Prothese, welche in einem teilbezahnten Kiefer zum Ersatz der fehlenden Zähne angefertigt wird. Die Basis der Prothese besteht aus einem Metallgerüst mit metallischen Klammern. Die Klammern werden an vorhandenen Zähnen angepasst,  umfassen die Zähne und ermöglichen somit den Halt der Prothese. Die Klammern werden wie das Gerüst individuell für den Patienten gegossen und angefertigt.  Auf das Metallgerüst werden Zähne aus hochwertigen Kunststoff befestigt, sodass die Zahnlücken aufgefüllt werden.

Alternativen zur Modellgussprothesen stellen Teleskopprothesen oder Prothesen mit anderen Haltelementen (wie zum Beispiel: Geschieben oder Riegeln) oder eine Implantat getragene Prothese dar. Die genannten Alternativen sind mit einem höheren Komfort verbunden, da diese einen stabileren Halt aufweisen. Zudem sind die metallischen Klammern in der Regel sichtbar und die genannten Alternativen weisen eine höhere Ästhetik auf.

Implantatgetragene Prothesen

Implantate dienen der Pfeilerzahnvermehrung. Man kann an ihnen auch Teilprothesen oder Vollprothesen verankern. Das Verbindungselement zwischen Implantat und Prothese kann variieren, sorgt aber für entsprechenden Halt der Prothese.

Bei einem zahnlosen Patienten können im Ober- und Unterkiefer jeweils 4-6 Implantate inseriert werden, um einen guten Halt der implantatgetragenen Prothese zu ermöglichen.

Eine Kombination aus Implantaten und echten Zähnen als Pfeilern ist ebenfalls möglich und ermöglicht einen hohen Komfort.

Interimsprothesen

Interimsprothesen sind sogenannte Übergangsprothesen, welche dazu dienen kurzfristig fehlende Zähne zu ersetzen. Die Prothesen werden mittels Klammern an den Zähnen befestigt und die Anfertigung kann von einem Tag auf den nächsten erfolgen, daher findet die Interimsprothese vor allem Anwendung nach Zahnextraktionen und direkter Versorgung von Lücken.

Wie pflegt und reinigt man eine zahnärztliche Prothese richtig?

Die herausnehmbaren Prothesen müssen jeden Morgen nach dem Frühstück und Abends vor dem Schlafen gründlich gereinigt werden. Dazu müssen die Prothesen extraoral, außerhalb des Mundes mit einer eigenen Zahnbürste gereinigt werden. Es gibt speziell hergestellte Zahnbürsten, die durch ihre Bürstenkopfform das Reinigen der Prothese erleichtern. Die Prothese sollte mit einer wenig abrasiven (also keine gekörnte) Zahnpasta mit der Zahnbürste gereinigt werden. Zudem muss die Restbezahnung ebenfalls gereinigt  werden. Es ist wichtig, dass für das Reinigen der Restbezahnung und der Prothese unterschiedliche Zahnbürsten verwendet werden.

Wird Haftcreme verwendet, muss diese ebenfalls täglich gründlich vom Zahnersatz mittels Bürste und von der Mundschleimhaut entfernt werden.

Wie oft sollte eine zahnärztliche Prothese angepasst oder ersetzt werden? 

Da sich die Kieferknochen ein Leben lang verändern, sollte eine Prothese sehr regelmäßig kontrolliert werden. Eine feste Zeitspanne wann eine Prothese angepasst oder ersetzt werden soll, gibt es nicht, da sich der Zustand der Prothese, der Restbezahnung, aber auch des Knochens sehr unterschiedlich schnell verändert.  Beginnt eine Prothese zu wackeln oder zu kippeln, kann diese unterfüttert werden. Dies erledigt meist innerhalb von wenigen Stunden unser Zahntechniker.

 

CEREC

Was bedeutet CEREC und wie funktioniert es? 

CEREC ist eine Abkürzung für Chairside Economical Restoration of Esthetic Ceramic Reconstruction und bedeutet übersetzt „das Anfertigen von ästhetischen Keramikrestaurationen direkt an der Behandlungseinheit“. Die Fertigung der Keramikrestaurationen funktioniert anhand der CAD/CAM Methode (computer aided-design, computer-aided manufactoring). Dabei werden die zu versorgenden Zähne vorbereitet und präpariert. Direkt im Anschluss erfolgt eine digitale Abformung der entsprechenden Zähne und des Gegenkiefers mittels einer kleinen Intraoralkamera.  Ist der Scan abgeschlossen, muss der Zahnarzt das durch die Software vorgeschlagene Kronendesign bewerten und anpassen. Für diesen Schritt muss der Patient nicht mehr vor Ort in der Praxis sein, sondern kann kurz spazieren oder nach Hause gehen, oder auch im Wartezimmer warten bis die Krone fertig ist. Die Krone wird aus einem Keramikblock gefräst, durch den Zahnarzt bemalt und im Ofen im Praxislabor gebrannt. Die Krone kann dann direkt am gleichen Tag festgesetzt werden. Durch die schnelle Versorgung muss keine provisorische Versorgung angefertigt werden.

Wie lange dauert eine Behandlung mit CEREC? 

Eine Behandlung mit CEREC kann an einem Tag erfolgen. Je nach Werkstoff muss die Krone etwas länger oder kürzer im Ofen gebrannt werden, sodass die Behandlungsdauer zwischen 2 und 3 h variiert. Durch die dreidimensionale Planung kann die CEREC Krone schnell und präzise hergestellt werden.

Welche Vorteile bietet CEREC gegenüber herkömmlichen Methoden?

Eine Behandlung mit CEREC ermöglicht eine schnelle und präzise Behandlung ohne eine provisorische Versorgung, sodass bereits am gleichen Tag feste Nahrung gegessen werden kann. Einen weiteren Vorteil bietet die präzise digitale Abformung, denn diese erfolgt mit einer Intraoralkamera und nicht mit einem großen Abdrucklöffel mit Abformmasse und ist somit auch für Patienten mit ausgeprägtem Würgereiz gut geeignet.

Wird eine Krone herkömmlich hergestellt, muss nach der Präparation des Zahnes ein Abdruck erfolgen. Dieser wird anschließend zu einem Zahntechniker geschickt der anhand der Abformung eine Krone modelliert und herstellt. Dies dauert in der Regel 1-2 Wochen, in denen der präparierte Zahn mit einem Provisorium versorgt werden muss.  Diese sind nicht allzu stabil und können schon mal brechen oder verloren gehen.

 

Ästhetik 

Welche Möglichkeiten der ästhetischen Zahnmedizin bieten Sie an?

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten die Ästhetik seiner eigenen Zähne zu verbessern. Wir bieten viele verschiedene Behandlungsmethoden individualisiert auf die entsprechende Situation an:

Zahnaufhellung / Bleaching

Bei einem Bleaching werden die Zähne zunächst gesäubert und im Anschluss mit einem Bleichmittel (Wasserstoffperoxid) behandelt. Durch die Anwendung einer Aufhellungslampe kann man ein schonenderes Mittel verwenden. So werden tiefgehende Verfärbungen gelöst und die Zähne erscheinen bis zu zwei Zahnfarben heller. Für eine dauerhaft hellere Zahnfarbe muss die Behandlung gelegentlich wiederholt werden. Einflüsse wie Nikotin und hoher Kaffee- und Teekonsum führen dazu, dass die Zähne wieder langsam nachdunkeln.

Veneers

Veneers sind eine minimalinvasive Möglichkeit, um das Aussehen der Zähne zu verändern. Die Zähne werden entweder wenig oder gar nicht beschliffen. Mit Hilfe eines Mock-Ups und einer Anprobe können wir die Form, Funktionalität und Ästhetik der Veneers simulieren und somit ein hochästhetisches Ergebnis erreichen. Dabei können sofern gewünscht Lücken geschlossen werden.

Amalgamsanierung

Amalgam ist ein Füllungsmaterial, welches Quecksilber enthält. Beginnt eine Füllung undicht zu werden, ist es empfehlenswert die Füllung auszutauschen. Wir bieten alternative Materialien wie zum Bespiel hochwertige Kunststoffe (Komposite) und Keramiken an.

Vollkeramische Inlays

Vollkeramische Inlays sind eine hochwertige Möglichkeit, um Kavitäten im Seitenzahnbereich zu versorgen. Dabei wird zunächst der Zahn präpariert und im Anschluss mittels CEREC gescannt. Das Inlay wird computerunterstützt designt und direkt im Praxislabor aus einem Keramikblock gefräst. Das Inlay kann noch in der gleichen Sitzung eingegliedert werden. Keramische Inlays weisen eine hohe Überlebensrate auf.

Wie viel kostet eine ästhetische Zahnbehandlung?

Die Kosten einer ästhetischen Zahnbehandlung sind individuell je nach Aufwand der gewünschten Behandlung und den damit möglicherweise einhergehenden Laborkosten zu berechnen, so dass eine generalisierte Aussage diesbezüglich nicht möglich ist.

 

Funktionsanalyse 

Was ist eine zahnärztliche Funktionsanalyse? 

Eine zahnärztliche Funktionsanalyse ist eine Untersuchung, bei der Störungen der Okklusion (Zusammenbiss der Zähne), der Kiefergelenke, der Kaumuskulatur und Kaubewegungen erkannt werden können. Eine Funktionsanalyse sollte erfolgen, wenn ein Verdacht auf eine dieser genannten Störungen vorliegt oder wenn eine umfangreiche Veränderung durch neuen Zahnersatz vorgesehen ist. Durch das Erkennen von Verspannungen, Zähneknirschen (Bruxismus) und einer craniomandibuläre Dysfunktion kann eine Therapie eingeleitet werden.

Wie läuft eine Funktionsanalyse ab? 

Bei einer Funktionsanalyse wird der Zustand der Zähne, der Okklusion, der Kaumuskulatur und Kiefergelenke untersucht und dokumentiert. Bei der Untersuchung werden Zähne auf Schlifffacetten und Abrasionsmerkmale untersucht. Die Okklusion wird anhand der Okklusionskontakte und dem Durchführen von seitlichen Bewegungen (Laterotrusion) dargestellt. Zusätzlich wird die Muskulatur abgetastet und auf Bewegungseinschränkungen überprüft. Auch die Kiefergelenke werden durch ein Stethoskop angehört und die Okklusion an Hand der Okklusionskontakte überprüft.

Oftmals erfolgen die Diagnose und Therapie von Funktionsstörungen in enger Kooperation mit Physiotherapeuten oder Osteopathen.

 

Prävention

Wie oft sollte eine zahnärztliche Kontrolluntersuchung durchgeführt werden? 

Eine Kontrolluntersuchung sollte alle 6 Monate erfolgen. Dabei wird neben der Untersuchung der Zähne auf Karies oder parodontale Erkrankungen (Parodontitis) die gesamte Mundhöhle betrachtet, um mögliche Veränderungen oder Erkrankungen der Mundschleimhaut zu erkennen.

Was ist eine professionelle Zahnreinigung und wie oft sollte sie durchgeführt werden? 

Eine professionelle Zahnreinigung ist eine gründliche Reinigung der Zähne, die der Entfernung  von harten und weichen Belägen dient.  Durch bestimmte Färbelösungen werden die vorhandene Plaque und der Biofilm angefärbt, damit diese restlos entfernt werden können. Zudem kann so das bisherige Zahnputzverhalten bei der häuslichen Mundhygiene visualisiert werden. Durch unsere Ratschläge und Tipps kann die eigene häusliche Mundhygiene deutlich optimiert werden. Mit Hilfe von  verschiedenen Instrumenten, zum  Beispiel  Zahnsteinspitzen, Ultraschallinstrumenten, Air flow (Pulverwasserstrahlgerät), Politurbürsten und Pasten werden die Zähne schonend gereinigt.

In der Regel wird eine Frequenz von zwei Zahnreinigungen jährlich empfohlen. Bei Patienten  mit einer Parodontitis ist es ratsam im Rahmen der unterstützenden Parodontitistherapie (Zahnreinigungen mit Fokus auf das Zahnfleisch) die Frequenz auf 3-4 mal im Jahr zu erhöhen, um eine dauerhafte Verbesserung des Erkrankung zu erzielen und die Taschentiefen in regelmäßigen Abständen zu überprüfen.

Welche Rolle spielt die Ernährung bei der Prävention von Zahnproblemen? 

Die Ernährung kann bei der Prävention von Zahnproblemen eine große Rolle spielen. Nach dem Essen setzen sich Speisereste in Form von Biofilm und Plaque auf die Zähne und können folglich die Zahnsubstanz schwächen und angreifen. Eine zahngesunde Ernährung umfasst eine vitaminreiche, zuckerarme und nährstoffreiche Kost. Vor allem durch feste Speisen wird die Speichelproduktion angeregt, sodass die puffernde Wirkung des Speichels Demineralisationen der Zahnharstubstanz aufgrund von Säuren oder Zucker verhindern kann. Zuckerhaltige Speisen sollten lediglich zusammen mit den Hauptmahlzeiten eingenommen, sodass immer wiederkehrende Reize auf den Zahnhalteapparat verhindert werden.

 

Parodontologie 

Was ist Parodontitis und wie kann sie behandelt werden? 

Parodontitis ist eine multifaktoriell bedingte Entzündung des Zahnhalteapparates und Zahnbettes, ausgelöst durch bestimmte Bakterien. Durch die bakterielle Infektion und das einhergehende Entzündungsgeschehen wird der Knochen um den Zahn abgebaut, und Zähne fangen an zu wackeln. Im schlimmsten Fall können Zähne dadurch verloren gehen. Durch eine Parodontitistherapie wird der Zahn und sein umgebendes Gewebe (Zahnfleischtasche) gründlich gereinigt, so dass die Entzündung abklingen und das Zahnbett verheilen kann. Aufgrund der multifaktoriellen Ätiologie müssen vor der Therapie die Risikofaktoren und Auslöser der Parodontitis untersucht werden. Ein möglicher Auslöser können verbliebene Plaque und Zahnstein im Zahnzwischenraum und am Zahnhals sein, da sich in dem dortigen Milieu Bakterien ungestört ausbreiten können. Durch eine professionelle Zahnreinigung mit Fokus auf das Zahnfleisch kann im Rahmen der parodontalen Vorbehandlung, die eigene Mundhygiene geschult werden und der schädigende Biofilm entfernt werden. Sogenannte Pseudotaschen, Zahnfleischtaschen die aufgrund von geschwollenem Zahnfleisch entstanden sind, bilden sich zurück. Weitere mögliche Risikofaktoren können ein schlecht eingestellter Diabetes mellitus, Rauchen (Nikotinabusus), genetische Veranlagung (Zusammensetzung des Mikrobioms), Stress und hormonelle Umstellungen (schwangerschaftsbedingte Parodontitis,  Menopause) darstellen. Je nach Schweregrad der Erkrankungen können verschiedene Hilfsmittel in der Diagnostik und Therapie der Erkrankung, wie zum Beispiel spezifische Bakterientests, systemische Antibiotikagabe oder Anfertigung eines Medikamententrägers verwendet werden.

Bei der Parodontitisbehandlung werden die betroffenen Zähne gründlich ober- und unterhalb des Zahnfleisches gereinigt. Die Behandlung ist aufgrund der gut wirkenden Lokalanästhetika schmerzfrei. Um die Zähne möglichst gründlich zu reinigen und die Bakterien zu entfernen, werden verschiedene Hilfsmittel wie Ultraschall, Küretten und ein Laser verwendet. Ist die Parodontitistherapie erfolgt, muss das Zahnfleisch zunächst heilen. Eine Kontrolle, bei der die Taschensondierungstiefe erneut überprüft und erfasst werden,  sollte circa. 2-3 Monate nach Abschluss der initialen Therapie erfolgen. Eine gute Mundhygiene ist ausschlaggebend für einen langfristigen Therapieerfolg.

Wie kann ich Parodontitis vorbeugen? 

Durch regelmäßige zahnärztliche Kontrollen können eine Parodontitis und deren Vorstufen bereits frühzeitig erkannt und behandelt werden. Eine wichtige präventive Maßnahme ist die gute Mundhygiene. Ist die Reinigungsfähigkeit der eigenen Zähne aufgrund von Zahnstellungsanomalien oder allgemeinmedizinischen Beschwerden eingeschränkt, sollte in regelmäßigen Abständen von 3-4 Monaten eine professionelle Zahnreinigung als unterstützende Parodontitistherapie stattfinden.

Weitere Risikofaktoren wie Diabetes mellitus können durch gut eingestellte Zuckerwerte (Hba1c),  keinen Nikotinkonsum und eine ausgewogene zahngesunde Ernährung eliminiert werden.

Was sind die Symptome einer Parodontitis? 

Mögliche Symptome sind Zahnfleischbluten, stark gerötetes und geschwollenes Zahnfleisch (Gingivitis), Zahnfleischrückgang, Zahnfleischbluten, Mundgeruch, lockere Zähne und tiefe Taschensondierungstiefen. Auch Aufbissempfindlichkeiten oder Eiteraustritt aus der Zahnfleischtasche können auftreten.

Wie wirkt sich Parodontitis auf den Körper aus? 

Eine Parodontitis stellt eine chronische Entzündung und folglich eine Belastung für den Gesamtorganismus dar. Die Bakterien können über die Blutbahn durch den gesamten Körper verteilt werden und weitere Sekundärinfektionen auslösen. Folglich kann das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall, Thrombosen, Demenz, Arthritis, Malignomen, Frühgeburten und Aspirationspneumonien steigen. Die Zusammenhänge zwischen Parodontitis und allgemeinmedizinischen Erkrankungen sind durch viele Studien nachgewiesen worden.

 

Wurzelbehandlung

Warum und wann ist eine Wurzelbehandlung notwendig? 

Eine Wurzelkanalbehandlung kann verschiedene Ursachen haben. Eine mögliche Ursache ist die irreversible Entzündung des Zahnmarks (Pulpitis). Diese kann durch kariogene Bakterien oder aber durch ein Zahntrauma, bei dem Risse im Zahn bis zum Zahnmark reichen, ausgelöst werden. (Nicht jede Karies löst eine irreversible Pulpitis aus, bei rechtzeitiger Therapie der Karies und Entfernung der kariogenen Bakterien ist eine mögliche Entzündung des Zahnmarks noch reversibel  und ein Zahn kann lediglich mit Füllungen oder prothetischem Zahnersatz versorgt werden.) Sind die kariogenen Bakterien bis zum Nerv vorgedrungen können sich diese im Inneren des Zahnes verteilen und an der Wurzelspitze eine Entzündung im Sinne einer chronisch apikalen Parodontitis auslösen. Ist dieser Zustand erreicht, ist bereits ein großer Teil des Zahnmarks abgestorben. An der Wurzelspitze können die Bakterien eine Entzündung auslösen, die zur Auflösung des Knochens, zu Abszessen und zur Bildung von Zysten führen kann.

Bei der Wurzelkanalbehandlung sollen gesunde Verhältnisse im Wurzelkanal und den angrenzenden Geweben nahe der Wurzelspitze wiederhergestellt werden.

Wie läuft eine Wurzelbehandlung ab? 

Bei einer Wurzelbehandlung wird der Zahn zunächst eröffnet und die Nervkammer freigelegt, sodass ein guter Zugang zur Wurzel des Zahnes besteht. Der infizierte Nerv wird aus dem Nervkanal mit Hilfe von extrem biegsamen Instrumenten entfernt. Um die Länge der Wurzel zu bestimmen, wird die Endometrie genutzt, so dass erforderliche Röntgenaufnahmen auf ein Minimum reduziert werden. Der Nervkanal wird vorsichtig erweitertet und mit verschiedenen Spüllösungen, Ultraschall und einem Laser desinfiziert. Ist der Zahn vollständig aufbereitet und desinfiziert, wird er mit einer thermoplastischen Wurzelfüllung versorgt, die den Zahn dicht auskleidet und eine Rekontamination des Gewebes verhindern soll.  Die zuvor geschaffene Zugangskavität wird abschließend mit einem Füllungsmaterial bedeckt.

Ist eine Wurzelbehandlung schmerzhaft? 

Durch die Anwendung von Lokalanästhetika können der Zahn und seine direkte Umgebung betäubt werden. Ist ein Zahn stark entzündet, kann dieser nun auch von Innen heraus (intrapulpär) betäubt werden, so dass eine schmerzfreie Behandlung möglich ist. In einigen Fällen ist der Nerv bereits abgestorben und weist keine Restvitalität mehr auf. Ist dies der Fall, kann auf eine Betäubung sogar verzichtet werden, da es sich bei der Wurzelkanalbehandlung um eine sanfte Therapie handelt.